lücksuchen F R Ü H L I N G S E RWA C H E N U N D W I E D E R G E B U RT Am 20. März feiern wir dieses Jahr die Tag-und-Nacht-Gleiche mit der germanischen Göttin des Frühlings und der Morgenröte. Halten wir einen Moment inne und bringen unsere Gefühle in Balance. Ab nun sind die Tage wieder länger und das Licht vertreibt die Dunkelheit. Ostara steigt mit ihrem goldenen Gewand aus dem Meer. Wo sie die Erde mit ihren gelben Schuhen berührt, sprießen Knospen und Blumen. Das Symbol von Ostara ist das Ei, Symbol für vollkommene Ganzheit, und ihr heiliges Tier ist der Hase … it Ostara strömen wieder Wärme, Licht und Hoffnung in die Welt. Kälte, Frost und Dunkelheit müssen nun dem Frühling weichen. Um die Göttin ranken sich viele Legenden. Ob Germanen und Kelten sie wirklich ver- ehrten, ist nicht überliefert – und auch nicht, ob die heidnischen Rituale der Ursprung der christlichen Osterbräuche sind. Doch es ist gut möglich, dass Ostaras Mondhase und das Ei als Fruchtbarkeitssymbol Modell für den Osterhasen standen, der heute für die Kinder bunt bemalte Eier versteckt. VERTRAUE AUF DAS LICHT Als Jäger Ostara verfolgten, soll sie, so die Sage, in einen Hasen verzaubert worden sein. Seitdem fliegt die Göttin im März über das Land, um bunte Eier zu verteilen. Und wer genau hinschaut, kann bei Vollmond die Umrisse des Mondhasen auf seiner hel- len, leuchtendweißen Oberfläche erkennen. Jacob von den Brüdern Grimm war es, der ihren Namen in einer Quelle aus dem Mit- telalter fand. Was „Ostara“ bedeutet, dafür gibt’s mehrere Ansätze: Für manche kommt es von Eostre oder Aurora, der Morgenröte, die aus dem Osten, wo die Sonne aufgeht und das Licht geboren wird. Möglich auch, dass die Silben „Os“ und „tar“ für „Erd- schoß“ und „Zeugung“ stehen. ZELEBRIERE DEN NEUBEGINN Die Tag-und-Nacht-Gleiche (oder Früh- lingsäquinoktium) ist für viele Kulturen ein zentrales und wichtiges Fest im Jahreskreis. 2023 wird die Sonne genau am 20. März um 22.24 Uhr von der Süd- auf die Nordhalb- kugel wandern und über dem Äquator im Zenit stehen – dann sind überall auf der Welt der Tag und die Nacht exakt 12 Stunden lang. Feiern wir diesen be- sonderen Moment im Jahres zyklus, wo die Natur in perfekter Balance ist − der Tag und die Nacht, das Licht und die Dunkelheit. Die Zeitqualität dieses Au- genblicks und was daraus entstehen kann, strahlt weit über den Moment hinaus und prägt die nächsten Monate. Die Göttin Ostara schenkt uns Mut und entfacht unser inneres Feuer. Ihre Kräf- te bringen Wachstum, Erneuerung und Schwung ins Leben. Ideen lassen sich leich- ter umsetzen, Projekte endlich anpacken und realisieren. Nutzen wir die Frühlings- tagundnachtgleiche auch energetisch für uns als Neubeginn. Begrüßen wir die Wie- dergeburt der Natur und die Zuversicht, die sie uns schenkt. Orientieren wir uns nach außen, freuen wir uns auf neue Begeg- nungen und Abenteuer, die das Früh- jahr mit sich bringen wird. Unsere Le- benslust und Visionen dürfen sich frei entfalten. Denn die Kraft der Göttin Ostara erfüllt uns mit Liebe, Freude und lichtvollen Gedanken. Nathalie Schwaiger WAS WÜNSCHST DU DIR? FEIERE OSTARA MIT DIESEN FÜNF RITUALEN … 41 ILLUSTRATIONEN: CATRIN WELZ-STEIN (5), SHUTTERSTOCK (2), CREATIVEMARKET (3)