lücksuchen - Digitale Post ist zum schnellen Austausch unverzichtbar� Eine wichtige Errungenschaft der Technik� „Echte” Briefe allerdings, die liebevoll mit der Hand verfasst werden, sind zur seltenen Rarität geworden� Leider! Denn sie machen nicht nur die Empfänger glücklich, sondern schenken uns selbst viel Wertvolles: Einsicht, Klärung, Freude, Glück, Sinnlichkeit und Zeit� tell dir vor, du gehst zu dei- nem Briefkasten: Wie immer werden Rechnungen darin sein, Werbebriefe, vielleicht ein Straf- zettel – oder gar nichts. Doch dieses Mal ist da noch etwas anders. Zwischen den küh- len Metallwänden versteckt sich ein Brief, auf dem handgeschrieben deine Adresse steht. Von wem mag der sein? Dann fällt dein Blick auf den Absender – auch hand- geschrieben! Du fängst an zu grinsen, deine Finger zittern ein wenig, dein Herz klopft. Vorfreude pur! Kennst du dieses Gefühl? Handgeschriebene Briefe sind aus der Zeit gefallen und zugleich zeitlos magisch. Gut, dass Briefkästen stumme Diener sind. Wie sehr würden sie wohl sonst über die seelen- losen Postwurfsendungen klagen, die in ih- rem Bauch landen. Da ist die gelegentliche Urlaubs-Postkarte oder Party-Einladung geradezu ein Fest für sie. Die Anzahl der von der Post beförderten Briefe sinkt jedes Jahr. Und unter denen, die noch verschickt werden, ist sicher nur ein Bruchteil von der „echten“ handgeschriebenen Sorte. Sie sind (leider) eine Rarität geworden. Dabei sind Briefe ein wahrhaft sinnliches Vergnügen – egal ob wir sie schreiben oder lesen! Das raue, glatte oder faserige, raschelnde Pa- pier. Das Ratsch-Geräusch, wenn wir den Umschlag aufreißen. Das leichte Kratzen des Stiftes beim Schreiben … Wie schön war’s früher, Post von der Brieffreundin zu bekommen. Vielleicht sogar im selbst gebastelten Umschlag oder (Highlight!) mit einem Tropfen Parfüm darauf. INNEHALTEN Wer denkt, Briefe dienen der reinen Kom- munikation, liegt falsch. Einen Brief zu schreiben kann uns helfen, zu reflektieren und Erlebnissen eine Struktur zu geben. Ein Brief kann unterhalten und erfreuen. Er lässt uns innehalten. Denn ein bisschen Zeit erfordert es schon, Briefe zu verfassen. Vielleicht ist genau das der Grund, warum wir sie nur noch selten schreiben: Unsere Zeit ist vollgepackt mit anderen Dingen. Dabei lässt sich manches Persönliche per Brief besser ausdrücken, als es auszuspre- chen. Oder leichter, wenn uns der Mut zum Gespräch fehlt. Briefe funktionieren 15